Nadège Druzkowski
9. Juni – 2. Juli 2016
Die Künstlerin Nadège Druzkowski lebt in Lyon und Glasgow. In ihren Malereien, Zeichnungen, Holzschnitten und Videoarbeiten erforscht sie Konzepte wie Gedächtnis, Zeit und Abwesenheit. Sie bewegt sich dabei stets entlang der prekären Grenze zwischen Realität und Illusion, durch eine Welt, in der sich die Zeit in einem traumähnlichen Universum auflöst.
Die Ausstellung „Territoires Imaginaires“ ist eine Reise zu den Ursprüngen des Denkens und eine Einladung durch lebendige und bewegte Landschaften zu wandeln. Die Arbeiten auf Papier erforschen diese unterschiedlichen Ebenen. Sie legen geologische Schichten frei, folgen Flüssen, Strömungen und Gehirnwindungen. Sie erschaffen eine Kartographie, die uns innere Landschaften eröffnet und erfahrbar macht.
Spielerisch verflüssigt sie ihre Materialien, färbt die verborgenen Fältchen und Nervenbahnen von Blättern und Pflanzen mit Tinte und Malfarbe, folgt den feinsten, teils sogar unsichtbaren Verästelungen, um dann alle Ebenen untereinander zu verbinden. Es entstehen Landschaften, die zwischen physischen und psychischen Gebieten zu verorten sind.
Zeitgleich zur Ausstellung wurde der Kurzfilm „Eine Wüste im Herzen der Welt“ („Un Désert au Cœur du Monde“) gezeigt. Der Film folgt den Spuren der Mönche in der Umgebung der Grande Chartreuse in Frankreich, der Wiege des Mönchsordens der Kartäuser, die diese im Laufe von fast eintausend Jahren in der Landschaft hinterlassen haben. Das kollektive Gedächtnis einer Landschaft, die die Erinnerungen von Jahrhunderten in sich trägt, wird hier als imaginärer, träumerischer Raum erfahrbar, in dem menschliche und pflanzliche Zeitspannen miteinander verschmelzen.